Blasorchestermatinée «Brass Impossible»

IBC-Orchester

Seit Beginn der Bregenzer Festspiele sind die Wiener Symphoniker das Stammorchester und somit jeden Sommer in Bregenz. Der Vorarlberger Blasmusikverband wollte die Anwesenheit dieses hervorragenden Orchesters nutzen. In der Folge initiierte und organisierte er ein Musikcamp für jugendliche Blasmusikerinnen und Blasmusiker mit Dozenten der Wiener Symphoniker. Dank den guten Kontakten, welche der Liechtensteiner Blasmusikverband zum Vorarlberger Verband pflegt, erhielten auch sechs junge Liechtensteiner die Chance, an diesem Camp teilzunehmen. Es waren dies Karin Frick (Klarinette) von der Harmoniemusik Balzers, Vanessa Klöpping (Klarinette) vom Musikverein Cäcilia Schellenberg, sowie Regina Biedermann (Euphonium), Annalena Kaiser (Flöte), Julia Marxer (Flöte) und Manuel Marxer (Schlagwerk) vom Musikverein Frohsinn Ruggell. Eine Woche lang probten sie gemeinsam mit über 80 weiteren Jugendlichen unter der Leitung der Wiener Symphoniker. Abgeschlossen wurde das Camp am 4. August im fast vollbesetzten Saal des Bregenzer Festspielhauses mit einer Blasorchestermatinée.

Dirigent Martin Kerschbaum hatte für das Konzert ein vielfäliges, spannendes und gehörfälliges Programm zusammengestellt. Nach der Eröffnung mit „Festivo“ von Edward Gregson folgten gleich zwei Höhepunkte. „Kyrill – Storm of the Century“ ist ein eindrückliches Werk des österreichischen Komponisten Otto M. Schwarz für symphonisches Blasorchester. Er vertonte darin die Ereignisse vom Januar 2007, als der gleichnamige Sturm über Europa hinwegfegte. Man konnte im Zuschauerraum die Energie und Gewalt des Sturms förmlich spüren! Im Auftrag der Bregenzer Festspiele komponierte Reinhard Süss „Variationen über die Zauberflöte“. Dieses Werk verbarbeitet Melodien aus der Zauberflöte in einer modernen Komposition und wurde vom Blasorchester uraufgeführt.

Spanisches Temperament breitete sich mit „La boda de Luis Alonso“ von Geronimo Gimenez aus. Die Begeisterung und Spielfreude des jungen Orchesters war spürbar und zog die Zuhörer in ihren Bann. Es folgten Werke aus den Bereichen Film und Musical. Der Bogen spannte sich ausgehend von Johan de Meijs „The Lord of the Rings“ über „Pirates of the Caribbean“ und „The Beauty and the Beast“ von Alan Menken bis hin zu „ Mission Impossible“ von Lalo Schifrin.

Zum Abschluss erklang die „Candide Ouvertüre“ von Leonard Bernstein, ein sehr anspruchsvolles Werk mit schnellen rhythmischen und melodischen Wechseln. Beendet wurde das Konnzert mit zwei Zugaben, dem zweiten Walzer aus der 2. Jazzsuite von Dmitri Schostakowitsch und dem Marsch „Am Bodensee“ von Wendelin Kopetzky.

Das Orchester überzeugte durch einen homogenen und durch die Stimmen gut ausbalancierten Orchesterklang. Wenn es auch ab und zu die eine oder andere kleine Ungereimtheit gab, so blieb doch ein mehr als positiver Gesamteindruck. Man spürte förmlich, dass Dirigent Martin Kerschbaum, die mitspielenden Dozenten der Symphoniker und natürlich vor allem die jugendlichen Musikerinnen und Musiker hochmotiviert waren und viel Energie, Können und Spielfreude in das Projekt investiert hatten.

Das zahlreich erschienene Publikum bedankte sich mit standing ovations und es bleibt zu hoffen, dass das Blasmusikcamp in den folgenden Jahren seine Fortsetzung findet.