Liechtensteiner-Marsch

Der Liechtensteiner Blasmusikverband nahm sein 85jähriges Bestehen zum Anlass, den «Liechtensteiner-Marsch» von Adolf Büchel den heutigen Besetzungsverhältnissen entsprechend neu aufzulegen. Die nun vorliegende Fassung wurde von Studenten des Lehrgangs Blasorchesterleitung am Landeskonservatorium Vorarlberg unter der Leitung von Mag. Thomas Ludescher neu instrumentiert.

Den «Liechtensteiner-Marsch» schrieb Adolf Büchel zu Jahresbeginn 1944. Wie dem Widmungsexemplar zu entnehmen ist, ist er «Seiner Durchlaucht Fürst Franz Josef II von und zu Liechtenstein ehrfurchtsvollst gewidmet». Die Erstaufführung fand unter der Leitung des Komponisten durch die Harmoniemusik Vaduz am 15. August 1944 statt.

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Der «Liechtensteiner-Marsch» kann zum Preis von CHF 85 + Porto beim Liechtensteiner Blasmusikverband () bestellt werden.

Der Komponist Adolf Büchel

Adolf Büchel kam am 17. Juni 1903 in Gamprin in Liechtenstein zur Welt, die Familie zog aber schon kurze Zeit darauf nach Arbon am Bodensee. Er erlernte den Beruf des Gärtners, seine Liebe gehörte aber der Klarinette. Mit 15 Jahren wurde er in die Stadtmusik Arbon aufgenommen, mit 18 Jahren war er bereits Soloklarinettist dieses Schweizer Höchstklassevereins.

Nach kurzen Abstechern zur beruflichen Weiterbildung nach Luzern und Montreux zog es ihn wieder an den Bodensee zurück, wo er bei seinem Lehrmeister und grossen Vorbild Heinrich Steinbeck Kurse im Dirigieren belegte und als dessen Stellvertreter bei der Stadtmusik Arbon wirkte. Im Konservatorium in Zürich bereitete Adolf Büchel sich auf die Dirigentenprüfung vor, die er nach zweijährigem Freizeitstudium sehr erfolgreich ablegte.

1930 kehrte er nach Liechtenstein zurück und dirigierte jahrzehntelang verschiedene Musikvereine, so die Harmoniemusik Vaduz, die beiden Harmoniemusiken Eschen und Balzers sowie kurzzeitig auch den Musikverein Mauren und die Kapelle seiner Heimatgemeinde Gamprin. Adolf Büchel war auch Mitbegründer der Liechtensteinischen Musikschule Anfang der 1960er Jahre und fast bis zu seinem Tod dort als Lehrer tätig.

Bereits 1935 wählte ihn der Liechtensteinische Musikverband zu seinem Verbandsdirigenten. Dieses Ehrenamt übte er 32 Jahre lang aus und trug wesentlich zum Aufbau des Blasmusikwesens in Liechtenstein bei. Der Landesfürst Franz Josef II verlieh «Kapellmeister Adolf Büchel, welcher im Fürstentum seit längerer Zeit Musikvereine leitet und durch aufopferungsvolles Wirken für die Pflege der Musik erfolgreich beiträgt», wie es im Ernennungsschreiben vom 27. Februar 1937 heisst, «den Titel eines Fürstlichen Musikdirektors».

Adolf Büchel starb am 7. Dezember 1984.

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